Training der Sinnes­wahrnehmungen bei Vorschulkindern -
Teilleistungstraining

In den ersten sechs Lebensjahren wird der Grundstein für die späteren Erfolge in der Schule - und damit auch zu einem Teil im Leben - gelegt. Intakte Funktionen im Bereich der Sinneswahrnehmungen sind die Grundvoraussetzung für das Erlernen von Lesen, Schreiben und Rechnen. Nur exaktes Sehen, Hören, Körper- und Raumwahrnehmung sowie Handgeschick ermöglichen später das problemlose Erlernen von Buchstaben und Zahlen.

Leider werden Defizite von Eltern und Kleinkindpädagogen oftmals nur als „herzig“ wahrgenommen, was sich aber als leidvoller Fehler herausstellen kann. Natürlich entwickelt sich jedes Kind in seinem eigenen Tempo. Dennoch gibt es Mindestleistungen, die ab einem bestimmten Alter erwartet werden können. Beobachten Sie Ihr Kind sehr genau. Bereits im Vorschulalter können Auffälligkeiten auftreten, die Anzeichen für eine spätere Legasthenie und/oder Dyskalkulie sein können. Dies sind z.B.

  • Keine oder eine verkürzte Krabbelphase bzw. das Krabbeln wird erst nach dem Laufen erlernt
  • Schlechte Körperkoordination, häufiges Stolpern und generelle Ungeschicklichkeit
  • Probleme beim Sprechen lernen und beim Reimen und Singen, erfinden eigener Wörter, inkorrekte Reihenfolge beim Geschichten erzählen
  • Mangelnde Ausdauer beim Spielen, Tätigkeiten nicht zu Ende bringen
  • Schwierigkeiten beim Stiegen steigen, Purzelbäumen, Klettern oder Schnurspringen, bei Fang- oder Ballspielen
  • Schwierigkeiten beim Anziehen, Maschen binden, mit Knöpfen und im Umgang mit Besteck und Schere
  • Malen über den Rand, falsche Farbbezeichnungen
  • Verwechseln von oben und unten, links und rechts, …
  • Kein Interesse für Buchstaben, Zahlen, den eigenen Namen zu schreiben
  • Probleme mit Rhythmen und Wiedergabe von Gehörtem, „nicht zuhören“
  • Überängstlich und unsicher oder haben vor nichts Angst, steigen überall hinauf und springen überall hinunter
  • Lieben Konstruktionsspiele und haben auffallend gutes technisches Verständnis
  • Hohe Merkfähigkeit und hohe Kreativität

 

Je früher eine Förderung der Sinneswahrnehmungen einsetzt, desto höher ist die Chance, dass es später erst gar nicht zu Problemen beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens kommt. Schon der Schulstart sollte mit Erfolgserlebnissen beginnen.

Austestung und Training

Der pädagogische Sinneswahrnehmungstest im Vorschulalter (PSV) für Kinder von 4-7 Jahren gibt Aufschluss über den altersgemäßen Entwicklungsstand in diesem Bereich. Er kann auch von den Eltern selbst oder von den Kleinkind- und Vorschulpädagogen durchgeführt werden. Aufgrund der Auswertung des PSV erfolgt die individuelle Förderung der Teilleistungen in spielerischer Form.